China hautnah erleben mit der UNIKIMS
„China ist uns nicht voraus, aber es ist anders – effizienter. Und sie finden uns charmant!“, berichtet Hichem Lakhdhar von seiner Studienreise 2024, die er mit der UNIKIMS, der Management School der Universität Kassel, in die Volksrepublik China unternommen hat. Von der originalgetreuen Nachbildung einer deutschen Stadt für Simulationen, um den Absatz von chinesischen Autos in Deutschland zu fördern, bis hin zu einer tief verwurzelten Kultur des Respekts, der Bewegung und der inneren Ausgeglichenheit – die Gründe dafür liegen tief im chinesischen Weltbild und in seiner Kultur. Hichem Lakhdhar studiert im berufsbegleitenden Masterstudiengang Mobilität und ÖPNV. Er gehört einer Gruppe von sieben Studierenden und zwei Begleitenden an, die innerhalb von elf Tagen sieben Unternehmen und zwei Hochschulen in China besucht hat. Die Reise führte von Peking über Zhengzhou bis nach Lanzhou und Xi´an. „Die Reise war sehr gut organisiert, und wir erhielten Einblick in ein anderes Land und eine andere Kultur“, dankt Hichem Lakhdhar der UNIKIMS und insbesondere Maria Kohl, die als Programmanagerin die Reise organisiert hat. „Als UNIKIMS haben wir die Reise nach China organisiert, um angehenden Führungskräften, die an der UNIKIMS parallel zum Beruf studieren, Einblick in chinesische Unternehmen und Hochschulen zu geben“, erläutert Maria Kohl das Anliegen der Reise. Das Studium in Verbindung mit der Studienreise belohne die Studierenden mit Wissen, Erfahrungen und nutzbaren Kontakten weit über die Phase der Masterarbeit hinaus.
Einzigartige Einblicke in die Kultur Chinas
Neben der Besichtigung der Großen Mauer, der Terrakotta-Armee, einem traditionellen Musical und der Verbotenen Stadt konnten sie die faszinierenden Schätze Chinas aus nächster Nähe erleben. Besonders unvergesslich war für Hichem Lakhdhar das akrobatische Musical. Ein gewaltiger, vollständig beleuchteter Berg neben der Bühne bildete dabei das spektakuläre Highlight.
„So etwas habe ich noch nie erlebt“, berichtete er – ein wahrhaft atemberaubendes Erlebnis. Auch im Bereich der interkulturellen Kommunikation gab es viel zu lernen: Die Chinesen haben nach Maria Kohls Beobachtung im Vergleich zu den Deutschen „eine weiche Art, Kontakte aufzubauen“. Schon beim Empfang wurde den Besuchern mit großem Respekt begegnet. Ein riesiges Plakat der Universität Kassel, das bereits bei der Ankunft hing, ließ die Gruppe sich besonders willkommen und bedeutend fühlen. Hichem Lakhdhar berichtete von einem offiziellen Empfang, der fast zu offiziell wirkte, wie er anmerkte. Es werde großer Wert darauf gelegt, Gäste herzlich zu empfangen und einen positiven Eindruck des Landes zu hinterlassen. Von allen Gastgebern sei die Reisegruppe an riesigen runden Tischen empfangen worden, auf denen auf einer Drehscheibe stets neue Speisen und Getränke serviert worden seien. Beim Essen und Trinken seien die Menschen Schritt für Schritt in Kontakt gekommen. Die Chinesen wollten Beziehungen aufbauen, bevor sie Geschäfte machten. Die Gastgeber sagten: „Wir treffen uns ein, zwei und drei Mal, dann sind wir Freunde.“
Fortschrittliche Mobilität und Effizienz
Auf großen öffentlichen Plätzen beobachtete Maria Kohl hunderte von Menschen, die im gleichen Takt tanzten oder meditative Übungen machten. Sie spricht von einem transpersonalen Bewusstsein, das bei den Chinesen sehr ausgeprägt sei. Sie stimmt der Aussage zu: „Die Deutschen denken linear und die Chinesen relational“. Maria Kohl hat selbst einmal in China studiert, um die Sprache zu lernen. Während der jüngsten Reise hat sie vor allem eine Veränderung beobachtet: Smog gebe es zwar noch immer, aber die Luftqualität habe sich sehr verbessert. An „guten Tagen“ sei die Schadstoffbelastung in Peking mit jener in Kassel vergleichbar. Es gebe zwar auch noch alte Verbrenner, aber die E-Mobilität sei vom E-Scooter über das E-Auto und den E-Bus bis hin zum Zug weiterverbreitet als in Deutschland. Diese Einschätzung teilt Hichem Lakhdhar, dessen Blick in China vor allem der Mobilität galt. Überall stehen elektrisch getriebene Fahrräder und E-Scooter zum Ausleihen per App mit einem einfachen, leicht verständlichen Bezahlsystem. Die Straßen seien mit sechs Fahrspuren je Richtung breit, und die Verkehrsträger werden getrennt. Für Räder, Roller und Busse gebe es jeweils eine eigene Spur. Die Hochgeschwindigkeitszüge verlaufen auf Brücken hoch über der Stadt und beeinträchtigen dadurch den Straßenverkehr nicht. Auch architektonisch erfüllen sie eine Funktion, da sie oftmals die Stadt optisch in zwei Teile gliedern.
Eindrücke aus der Industrie
Ja, es seien tatsächlich überall Kameras, Polizisten und Soldaten. „Aber ich habe mich eher sicher als eingeschränkt gefühlt“, berichtet die Ingenieurin für Maschinenbau, die als Projektleiterin bei der Deutsche Bahn AG auf dem Gebiet der Instandhaltungs- und Materialoptimierung tätig ist. An der UNIKIMS studiert Marie Franz nebenberuflich den Master Industrielles Produktionsmanagement (IPM). Die UNIKIMS war mit dem Masterstudiengang IPM eine der wenigen Universitäten, die mit diesem Schwerpunkt aus dem Angebot an ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen herausragten. Und auf jeden Fall hat mich überzeugt, dass die UNIKIMS ein berufsbegleitendes Studium mit der Chance auf eine gut organisierte, inhaltlich dichte Auslandserfahrung verbindet. Wir besuchten viele große, renommierte Unternehmen in ganz China, die uns sehr herzlich empfingen. Als Studentin im Bereich Industrielles Produktionsmanagement hatte ich die wertvolle Gelegenheit, Produktionsprozesse in einem anderen Land zu beobachten und dabei besonderen Fokus auf den Vergleich mit unseren eigenen Abläufen zu legen."
Im Qualitätsmanagement und dem Grad der Automatisierung in der Produktion sieht die Ingenieurin eine weitere Stärke Deutschlands: „Entgegen meiner Erwartung habe ich in China wenig Automatisierung, Robotik und Künstliche Intelligenz gesehen. Es gibt eben auch viele Menschen, die eine Beschäftigung suchen“. Quality Gates, die in deutschen Produktionsanlagen sehr zahlreich seien, habe sie in China nicht in vergleichbarer Qualität und Quantität wahrgenommen. China betrachtet den Westen, insbesondere Deutschland, im Allgemeinen als innovativ und ist bereit, viel von uns zu lernen. Dies ist sicherlich einer der Gründe, warum Besuchende aus anderen Ländern so herzlich und großzügig empfangen werden. Diese große Wertschätzung beruhe aber auch auf eigenen Werten: Sie zeigen großen Respekt und sehen jede Form des Austauschs als eine bedeutende Bereicherung für ihre eigenen Vorhaben. Alles, was sie aufnehmen, wird daraufhin analysiert und versucht, effizient in das eigene System zu integrieren.
Insgesamt hat sie die Volksrepublik als facettenreicher und bunter als „das starre Bild, das im Westen von China in den Medien vermittelt wird“, erlebt. Sie nimmt die Erkenntnis mit, dass China voller Vielfalt steckt und als Wirtschaftsnation ein großes Wachstumspotential hat. „All die spannenden Eindrücke, die so eine Reise bietet, können nicht über Lehrbücher vermittelt werden“, findet Maria Kohl und freut sich schon, mit einer weiteren Gruppe im nächsten Jahr erneut nach China zu reisen.
Hintergründe der UNIKIMS China-Reise
Worin unterscheidet sich eine Studienreise von einer privaten Reise?
Unsere sprachkundige Programmmanagerin Maria Kohl, die selbst in China studiert hat, plant bereits Monate im Voraus eine abwechslungsreiche und lehrreiche Reise. Der detaillierte Reiseplan umfasst spannende kulturelle Highlights, Werksbesichtigungen und einzigartige Einblicke hinter die Kulissen – ermöglicht durch das umfangreiche Netzwerk der UNIKIMS in China. Dank unserer Partnerschaften mit Unternehmen und Institutionen erhalten berufsbegleitend Studierende wertvolle Einblicke in Themen wie Industrie und öffentlichen Nahverkehr. Die Reise bietet zudem die Möglichkeit, Prozesse in Deutschland und China direkt zu vergleichen, mit Werksleitenden und Mitarbeitenden in den Austausch zu treten sowie wertvolle interkulturelle Erfahrungen zu sammeln. Ein entscheidender Vorteil gegenüber einer privaten Reise ist die sprachkundige Begleitung durch unser Team. Englisch ist in China nach wie vor wenig verbreitet und viele Dienstleistungen – wie beispielsweise Taxi-Buchungen über chinesischsprachige Apps – für Ausländer nur schwer zugänglich sind, sorgt unsere Betreuung für einen reibungslosen Ablauf.
Wie gestaltet sich der Ablauf der Reise?
Die Anreise erfolgt individuell, wobei die Teilnehmenden ihre Flüge selbst organisieren. Vor Ort erwartet sie jedoch ein vollständig geplantes und betreutes Programm. Die gemeinsame Reise startet offiziell mit einem Welcome Dinner im Hotel in Shanghai. Ab diesem Zeitpunkt wird die gesamte Reise von unserem Team begleitet. Dabei sind alle anfallenden Kosten abgedeckt – ausgenommen Zwischenmahlzeiten, persönliche Ausgaben und Souvenirs.
Wer ist berechtigt, an der Studienreise teilzunehmen?
Teilnahmeberechtigt sind alle an der UNIKIMS eingeschriebenen Studierenden sowie deren Angehörige. Dieses Angebot bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, die im Studium erworbenen fachlichen Kenntnisse praktisch anzuwenden, wertvolle Einblicke zu gewinnen und interkulturelle Erfahrungen zu sammeln.
Wie kann ich mich für die Teilnahme an der Studienreise bewerben?
Studierende, die interessiert sind, können sich unkompliziert bewerben, indem sie direkt das Programm- oder Studiengangsmanagement kontaktieren. Wir freuen uns darauf, Sie dabei zu haben!
Wie hoch sind die Kosten der Reise?
Die Kosten belaufen sich auf 2.500 Euro, exklusive Flug.