Berufsbegleitender Master of Science im Produktionsmanagement

Einladung zur Online-Informationsveranstaltung - Absolventen loben den berufsbegleitenden Masterstudiengang „Industrielles Produktionsmanagement“ der Uni Kassel und deren Management School

Wer etwas planen will, benötigt zuallererst einen Überblick. Erst dann gelingt der Durchblick. Das mag eine Binsenweisheit sein – doch in der industriellen Praxis muss sie sich tagtäglich von Neuem durchsetzen.

Dazu leistet die Kasseler Universitätsprofessorin Dr.-Ing. Sigrid Wenzel, Leiterin des Fachgebiets Produktionsorganisation und Fabrikplanung am Fachbereich Maschinenbau sowie akademische Leiterin des Studiengangs, ihren Beitrag. An der UNIKIMS, der Management School der Kasseler Universität qualifiziert sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ingenieurberufen, der Informatik, aber auch der Betriebswirtschaft in dem Studiengang „Industrielles Produktionsmanagement“ (IPM). Nach fünf Semestern der berufsbegleitenden Qualifikation haben die Studierenden ihren Masterabschluss erreicht.

berufsbegleitender-master-of-science-im-produktionsmanagement

Die Absolventinnen und Absolventen profitieren im Beruf von der erlernten Methodik

Henning Wortmann zum Beispiel begann den Masterstudiengang IPM 2013, drei Jahre nach Beginn seiner Karriere beim Landtechnikhersteller Claas. Im Beruf profitierte Wortmann vor allem von den Methoden, die er im Studium an der UNIKIMS erlernte, „von der Herangehensweise und der strategischen Planung. Wenn wir die Zusammenhänge auseinandergenommen haben, etwa im Materialfluss, dann war das super im Alltag anzuwenden. Und die positivste Überraschung war für mich, dass alle, die mit mir in Kassel studierten, schon mehrere Jahre im Beruf waren und ihre Erfahrung von dort mitbrachten. Damit hatte die Vorlesung eine ganz andere Qualität, denn bei theoretischen Ausführungen hat es nie lange gedauert, bis der erste die Hand hob und sagte: ,Das hat bei uns so nicht geklappt. Wir haben das so gelöst.’ Das ist etwas ganz anderes, als in einer Gruppe von 20jährigen, die keinerlei praktische Erfahrungen mitbringen.“ Mit dem Abschluss Master of Science im IPM wechselte Wortmann in die Corporate IT der Claas-Gruppe, wo er sich mit Prozessberatung und Anwendungsentwicklung beschäftigt.

„Das Studium änderte schon rasch meinen beruflichen Alltag.“

Auch für Mohammed Abdel Rahim änderte das IPM-Masterstudium rasch seinen beruflichen Alltag: „Man verändert sein Bewusstsein, und man kommuniziert es. Daraufhin steigert das System, die Arbeitswelt, die Erwartungen an mich und ich erhalte mehr ganzheitliche und prozessbezogene Aufgaben.“

„Das große Netzwerk bietet viele Vorteile“

„Es war ein super Empfang. Die persönliche Betreuung ist spitze und der Einstieg ins Studium war sehr gut vorbereitet“, berichtet Martin Patalong aus dem DAX-Konzern K+S AG über den Beginn seines Masterstudiums.

Patalong räumt ein: „Ja, es ist anstrengend ein berufsbegleitendes Studium auf universitärem Niveau zu absolvieren, vor allem während der Klausurvorbereitungsphasen und wenn bei 30 Grad im Sommer alle anderen grillen, und ich in einer Präsenzphase am Wochenende in der Uni sitze.“ Aber das Studium lohne sich für ihn: „Ich verstehe die Zusammenhänge im Unternehmen durch die vermittelten Inhalte besser und kann Sachverhalte besser einordnen und bewerten - die Theorie spiegelt sich in der Praxis wider.“

Grandios ist für Patalong das große Netzwerk, in das er mit dem Studium durch seine Kommilitonen aufgenommen wurde: „Wir sind eine sehr heterogene Gruppe und erhalten über unsere Mitstudenten Einblick in andere Unternehmen wie Volkswagen, Mercedes, Continental oder Dr. Oetker.“

„Dank des Studiums, die Prozesse ganzheitlich verstehen“

„Das Studium“, sagt die Kasseler Universitätsprofessorin Dr.-Ing. Sigrid Wenzel, „versetzt die potenziellen Führungskräfte der Unternehmen in die Lage, industrielle Prozesse und Systeme über Planungsdomänen und -ebenen sowie über die Wertschöpfungskette hinweg ganzheitlich zu verstehen und zu managen, mit dem Ziel, Produkte und Dienstleistungen individuell zu verbessern und Unternehmen an die Veränderungen des Marktes anzupassen. Hierbei spielt die Informationstechnik eine wesentliche Rolle: Sie ermöglicht die Kommunikation zwischen Prozessen und den daran Beteiligten und sie schafft die Informationsbasis für konkrete Entscheidungen.

„Digitalisierung führt nicht per se zu smarten Produktionsprozessen“

„Es gibt nicht Industrie 4.0 schlechthin, sondern nur für jedes Unternehmen eine individuelle Lösung.“ Und schon gar nicht führe Digitalisierung von selbst zu smarten Produktionsprozessen ohne mediale Brüche, sagt Professorin Wenzel. Den Begriff der Digitalisierung verwendet Wenzel nicht gern und spricht daher von digitaler Transformation, da dieser den Veränderungsprozess besser beschreibt. Es gehe nicht um den Einsatz der IT um ihrer selbst willen, sondern um die strukturierte Verbesserung der einzelnen Prozesse in einem umfassenden Gesamtsystem. Erst wenn die bisherigen Prozesse analysiert und hinsichtlich ihrer Verbesserungspotenziale fortentwickelt seien, werden diese neuen Prozesse im Gesamtsystem implementiert und mit IT unterstützt. Dafür benötige ein Unternehmen geeignete Fachleute mit Kenntnissen in Betriebswirtschaft, Informatik und Technik, „die mit allen reden, die Herausforderungen global betrachten, und die jene Aufgaben, die sie daraus ableiten, disziplinübergreifend lösen können“.

Darum werden den Studierenden spezifische Fachinhalte aus Technik in Produktion und Logistik, aus Qualitäts- und Prozessmanagement, der Arbeitswissenschaft, der Betriebswirtschaft sowie der Informationstechnik vermittelt.“

„Führungspersonal muss alle Themen überblicken“

Der Masterstudiengang „Industrielles Produktionsmanagement“ soll seine Teilnehmer und Absolventen in die Lage versetzen, die Fabrikplanung ganzheitlich zu betrachten. Im Erst-Studium, dessen Abschluss die Voraussetzung der weiteren Qualifikation ist, haben sich die Studierenden vielleicht mit Fertigungsverfahren, mit der Arbeitsplatzgestaltung oder mit ökonomischen Kenngrößen befasst. Das reicht aber nicht aus, um eine Fabrik zu bauen oder zu leiten. Sigrid Wenzel zählt fünf Facetten eines großen Ganzen auf, die im Studiengang behandelt werden und zum Verstehen und Managen industrieller Prozesse und Systeme wichtig sind: Technik, Qualität, Personal, IT und – last but not least – die Kosten. „Wer in einer leitenden Position ist, muss alle Themen im Blick haben und darf die Produktionsanlage nicht nur aus einer Perspektive sehen“, sagt die Professorin.

Frau Univ.-Prof. Dr.-Ing. Sigrid Wenzel leitet das Fachgebiet Produktionsorganisation und Fabrikplanung an der Universität Kassel und ist zudem seit Oktober 2018 Dekanin des Fachbereichs Maschinenbau. Sie ist stellvertretende Vorstandsvorsitzende der ASIM (Arbeitsgemeinschaft Simulation – eine Arbeitsgemeinschaft im deutschsprachigen Raum zur Förderung und Weiterentwicklung von Modellbildung und Simulation in Grundlagen und Anwendung sowie zur Verbesserung der Kommunikation zwischen Theorie und Praxis) und Sprecherin der ASIM-Fachgruppe „Simulation in Produktion und Logistik“. Zudem bekleidet sie die Positionen der Leiterin des Fachausschusses 204 „Modellierung und Simulation“ und der stellvertretenden Leiterin des Fachausschusses 205 „Digitale Fabrik“ in der Gesellschaft für Produktion und Logistik im Verein Deutscher Ingenieure und ist Mitglied im dortigen Fachbeirat „Fabrikplanung und -betrieb“.