Studienziele

Die Anforderungen an Führungskräfte in Schulen befinden sich seit Jahrzehnten im Wandel. Mit der Einführung bzw. Verbreitung von Inklusion und Ganztagsschule, Digitalisierung, zunehmender Verantwortung für die Ressourcenverwendung sowie veränderten Einstellungen und Erwartungen von Schüler:innen, Eltern und der Gesellschaft insgesamt an die Schule werden die Aufgaben in der Leitung von Schule vielfältiger und komplexer. In der Lehrer:innenausbildung werden die für die Bewältigung dieser Aufgaben erforderlichen Kompetenzen nicht erworben. Der Studiengang bereitet die Student:innen auf Leitungsfunktionen in Schule und schulnahen Organisationen wie Bildungsverwaltung, Lehrer:innenfortbildung, Schulberatung etc. vor.

Ausgehend von diesen Überlegungen und dem grundlegenden Profil eines Weiterbildungsstudiengangs steht neben der fachwissenschaftlichen Theorie- und Methodenausbildung der Anwendungsbezug der Lehr- und Lerninhalte im Vordergrund des Weiterbildungsstudiengangs. Der Transfer von wissenschaftlichem Know-how in die berufliche Praxis ist somit Leitbild des Studiums. Der Studiengang befähigt dazu, auf der Grundlage von Kenntnissen zu den Handlungsfeldern von Schule und deren Zusammenwirken die Qualität von Schule zielgerichtet auf den Ebenen von Unterricht, Personal und Organisation (weiter) zu entwickeln.

Neben der Vermittlung von Fachkompetenzen (Sach- und Methodenkompetenzen) durch die Förderung von analytischem und vernetztem Denken sowie von Lösungs- und Handlungskompetenz wird auch die Weiterentwicklung und Festigung von Sozialkompetenzen sowie die Verantwortungsübernahme der Student:innen angestrebt. Die Student:innen sollen dabei die Fähigkeit erwerben, das vermittelte Wissen auf bekannte und neue Probleme anzuwenden sowie erlernte Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Neben fachspezifischem Wissen, das die Student:innen in der Verbindung mit theoretischem Basis- und Hintergrundwissen in die Lage versetzt, wissenschaftliche Erkenntnisse in die berufliche Praxis einzuordnen, erlangen sie methodisch-analytische Fähigkeiten, die ihnen die Anwendung von spezifischen Verfahren und Instrumenten im Kontext der beruflichen Praxis erlauben.

Im Einzelnen werden folgende Qualifikationsziele mit dem Studiengang verfolgt:

1. Die Studierenden sollen befähigt werden, geeignete wissenschaftliche Methoden zur Analyse und Lösung
    
von Bildungsmanagementproblemen in der Praxis effektiv einzusetzen. Konkret sollen Sie in die Lage
    versetzt werden,

         a. strategische Entscheidungen theoretisch zu begründen und organisatorisch vorzubereiten,

         b. die Qualität von Schule und Unterricht theoretisch zu reflektieren und zu sichern,

         c. Projekte nach wissenschaftlich begründbaren Kriterien zu planen, umzusetzen und zu steuern,

         d. die Wirkung von Maßnahmen zu beurteilen und

         e. grundlegende Rahmenbedingungen für Bildungsangebote, Veränderungen und Trends im
             Bildungsbereich zu erkennen und zu reflektieren.

2. Auf der sozialen Ebene sollen die Teilnehmenden bestehende Kommunikations- und
    Präsentationsfähigkeiten, Teamkompetenzen sowie Überzeugungs- und
    Anleitungsfähigkeiten, die im Rahmen der Managementfunktion erforderlich sind, weiter ausbauen.

3. Außerdem soll das kreative Potenzial der Student:innen gefördert bzw. geweckt werden.

4. Darüber hinaus sollen die Teilnehmer:innen die Möglichkeit zum Aufbau eines persönlichen Netzwerks von
    „Gleichgesinnten“ erhalten.

Letztlich soll die Fähigkeit erworben werden, praxisbezogene Problemstellungen zu erkennen und zu lösen. Konkret verfügen die Absolvent:innen mit Abschluss der Module über folgende Kompetenzen. Sie können …

1. … die Möglichkeiten und Grenzen der Steuerbarkeit von Schule als Organisation in einem System
        einschätzen und die Schule unter Einbezug externer Partner weiterentwickeln (Modul 1),

2. … die Qualität von Schule zielgerichtet und systematisch sichern und u.a. datenbasiert (weiter-)entwickeln
         (Modul 2),

3. … die Schule und das schulische Personal professionell führen und managen (Modul 3),

4. … Schule als lernende Organisation begreifen, die Mitarbeiter:innen entsprechend fördern und in die
         Führung der Organisation einbinden (Modul 4),

5. … die Schule mit einem Fokus auf das Lernen und das Wohl der Lernenden führen und Grundlagen
         zeitgemäßen Unterrichtens reflektieren, umsetzen und strukturell 
verankern (Modul 5),

6. … Beziehungen zu und Interaktionen mit allen Beteiligten an der Schule in ihrer Bedeutung für das Lernen
         einschätzen, Leitlinien pädagogischer Ethik reflektieren und anwenden sowie adressatengerechte
         Kommunikation und Beratung informiert umsetzen (Modul 6) sowie

7. … eine Fragestellung mit wissenschaftlichen Methoden bearbeiten und in die entsprechende
         wissenschaftliche Diskussion einordnen (Modul 7).

Erwerb von fachübergreifenden Schlüsselkompetenzen

Führungskompetenz umfasst auch fachübergreifende Schlüsselkompetenzen. Jede der sechs aufgeführten Schlüsselkompetenzen ist integrierter Bestandteil eines der sechs Module:

1. Reflexionskompetenz: Absolvent:innen können die Rolle der Einzelschule und der eigenen
    Handlungsspielräume im Verhältnis zum Schulsystem reflektieren (Modul 1: 1
Credit).

2. Organisationskompetenz: Unter Berücksichtigung aktueller Ansätze zur Schulqualität kennen die
    Absolvent:innen die notwendigen Schritte zur Umsetzung von schulinternen Evaluationen und
    innovativen Maßnahmen und haben ihre Fähigkeit im Projektmanagement weiterentwickelt
    
(Modul 2: 1 Credit).

3. Führungs- und Selbstkompetenz: Sie reflektieren u.a. durch Übungen der kollegialen Fallberatung ihre
    eigene Führungsrolle und können Belastungen bewältigen (Modul 3
:1 Credit).

4. Teamentwicklungs- und Kommunikationskompetenz: Sie haben Wissen über Instrumente zur
    Teamentwicklung und Moderation gemeinsamer Lernprozesse im Kollegium erworben
    (Modul 4: 1 Credit).

5. Methodenkompetenz: Sie haben Kenntnisse zur Umsetzung von schulischen Maßnahmen der
    Unterrichtsentwicklung erworben und haben die angemessene Anwendung im Rahmen der
    Prüfungsleistung belegen können (Modul 5: 1 Credit).

6. Fachübergreifende Kompetenzen: Sie haben gelernt, ethische und menschenrechtliche Grundlagen
    pädagogischen Handelns zu reflektieren: Als Grundlage von Beratung und schulischer Interaktion
    können sie die Bedeutung von Ethik und Menschenrechten in Bezug auf pädagogische Settings reflektieren
   (Modul 6: 1 Credit).

Befähigung zum gesellschaftlichen Engagement

Der Studiengang thematisiert unterschiedliche gesellschaftliche Erwartungen an Schule, Fragen von Kooperation und Partizipation, ethische Fragestellungen sowie Fragen zum Umgang mit Vielfalt an Schule. Er sensibilisiert für Themen der Chancengleichheit und Partizipation unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen.

Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung

Die Student:innen führen ein studiengangbegleitendes Portfolio. Dieses enthält, ebenso wie die Leitfragen zur Literatur, Anregungen zur Reflexion des eigenen Rollenverständnisses in Bezug auf die (angestrebte) berufliche Tätigkeit.

Darüber hinaus sollen die Studierenden die Möglichkeit zum Aufbau eines persönlichen Netzwerks erhalten.

Zielgruppe

Der Studiengang richtet sich vor allem an jene, die im Arbeitsfeld Bildungsmanagement tätig werden wollen oder dort bereits tätig sind.

  • Menschen, die im pädagogischen Bereich tätig sind und sich für Führungsaufgaben interessieren.
  • Lehrkräfte, die eine Leitungsposition anstreben bzw. innehaben
  • Personen Studienabschluss (Grund-, Haupt-, Realschule oder Sozialpädagogik), die einen Aufstieg in den höheren Dienst anstreben
  • Mitarbeiter:innen bei Bildungsträgern mit einem ersten Hochschulabschluss

Zulassungsvoraussetzung sind in der Regel ein Nachweis von 240 Credits sowie einer mindestens einjährigen Berufserfahrung im Bildungsbereich.
Bei Bewerber:innen mit weniger als 240c, aber mindestens 180c können Berufserfahrung (max. 30 Credits) und wissenschaftliche Qualifikationen (max. 30 Credits) angerechnet werden.
Als nicht-konsekutiver Studiengang steht er auch Interessierten ohne pädagogischen Hochschulabschluss offen.