„Die Luft ist rein“ in Bus und Bahn | 18. März 2025

Busse und Bahnen sind keine geschlossenen, sondern gut belüftete Räume. Darum lässt sich das Infektionsrisiko selbst in Zeiten einer hohen Belastung mit Viren, die durch Aerosole über die Luft übertragen werden, durch die Kombination von FFP-2-Maske und Lüftung im ÖPNV auf nahezu Null senken. Das hat die Forschungsgruppe um den Kasseler Verkehrswissenschaftler Prof. Dr. Carsten Sommer im Rahmen des groß angelegten Projekts EMILIA (Entwicklung von Maßnahmen für einen pandemieresistenten Öffentlichen Personennahverkehr) eindrucksvoll bewiesen. Prof. Sommer ist zudem akademischer Leiter des berufsbegleitenden Masterstudiengangs ÖPNV und Mobilität an der UNIKIMS und wird beim UNIKIMS Business Spotlight am 18.03.2025 schildern, wie sein Team die Virenbelastung in Bussen und Bahnen simuliert hat und was daraus für die Gesellschaft und die Politik im Alltag folgt oder folgen sollte.

Busse und Bahnen sind keine Infektionstreiber 

Das objektive und das subjektiv empfundene Risiko, an einem aerogen, also durch die Luft übertragenen Virus zu erkranken, unterscheiden sich erheblich. Das objektive Risiko, sich in Bus oder Bahn während der Corona-Pandemie mit dem Sars-Cov-2-Erreger infiziert zu haben, ließ sich durch die Kombination des Tragens einer FFP-2-Maske und der Optimierung der in Bussen und Bahnen sehr effektiven Lüftungsanlagen auf nahezu Null senken. Das Öffnen aller Türen von Bussen und Bahnen an allen Haltestellen führte dagegen selbst unter idealen Bedingungen nur zu einem Luftaustausch von maximal zehn Prozent im Fahrzeug, wurde aber von den Fahrgästen als sichere Maßnahme zur Besserung der Lufthygiene angesehen und gefordert. Das ist ein Ergebnis der Forschungsgruppe um den Kasseler Verkehrswissenschaftler Prof. Dr. Carsten Sommer, die mit dem groß angelegten Projekt EMILIA die Entwicklung von Maßnahmen für einen pandemieresistenten Öffentlichen Personennahverkehr untersucht hat.

Schülerverkehr entzerren 

Eine Staffelung des Unterrichtsbeginns an den Schulen senkt die Kosten des Öffentlichen Personennahverkehrs und steigert den Komfort für alle Fahrgäste. Das Grundprinzip der Staffelung besteht darin, die Effizienz der Fahrzeugumläufe zu erhöhen, um den Fahrzeugeinsatz wirtschaftlicher zu gestalten. Vor allem im kostenintensiven Schülerverkehr ist es sinnvoll, den Fahrzeugeinsatz mit dem Ziel einer gleichmäßigen und damit auch komfortablen Auslastung zu optimieren. „Trotz der nachgewiesenen Vorteile wird eine Schulzeitstaffelung in der Regel nicht umgesetzt“, sagt der Kasseler Verkehrswissenschaftler Prof. Dr. Carsten Sommer. Dies lasse sich vor allem durch die Vielzahl unterschiedlicher Akteure im Schülerverkehr erklären. Schüler und Schülerinnen, Eltern, Lehrkräfte, Verkehrsunternehmen und Aufgabenträger bestimmten die Diskussion mit ihren teilweise stark unterschiedlichen Interessen. Doch während der CORONA-Pandemie zeigte die Stadt Herne Mut, und setzte eine Schulzeitstaffelung durch, um die Belegung der Busse zu reduzieren. Im Projekt EMILIA (Entwicklung von Maßnahmen für einen pandemieresistenten Öffentlichen Personennahverkehr) hat die Forschungsgruppe um den Kasseler Verkehrswissenschaftler Sommer die Auswirkungen einer geringeren Belegung des ÖPNV auf das Infektionsrisiko untersucht. Die Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis: Eine Kombination von FFP-2-Maske Maske mit der effizienten Lüftung in Bussen und Bahnen senkt das Infektionsrisiko weit mehr als eine geringe Belegung des Fahrzeugs.

Am 18.03.2025 findet der Business Spotlight ab 17:00 Uhr online statt. Weitere Infos erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung per Mail.

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